Deutschland ist bekannt für seine hohe Qualität und große Vielfalt an Produkten – und seine Supermärkte sind da keine Ausnahme. Nach meinem Umzug nach Deutschland hatte ich meinen ersten richtigen Einkaufsbummel, und das war eine echte Augenöffner-Erfahrung. In meiner Heimat bestand eine klassische Einkaufsliste aus Dingen wie Milch, Käse, Brot und Zucker. Doch als ich das erste Mal einen deutschen Supermarkt betrat, merkte ich schnell: Diese Liste hätte ich besser zweimal überprüfen sollen.
Die große Überraschung beim Auspacken
Kaum hatte ich den Supermarkt betreten, sah ich eine riesige Auswahl an neuen Produkten und Marken, die mir völlig unbekannt waren. Ich gab mein Bestes, um mich zurechtzufinden, doch schon bald wurde mir klar, dass mir mein Einkaufszettel noch fremder war als die Sprache, die an der Kasse gesprochen wurde.
Dann passierte es: Ich stand vor einem Regal und suchte nach meiner Milch – doch sie war nirgendwo zu finden. Verwirrt schaute ich mich um, während die anderen Kunden zielstrebig an mir vorbeihuschten und dabei Dinge vor sich hinmurmelten, die ich nicht verstand.
Und dann kam der Aha-Moment. Ich blickte auf das Produkt in meiner Hand und stellte fest: Das war kein Milchkrug – sondern ein Beutel Mehl! Auf meiner Liste stand „Mehl“, weil ich es in meiner Muttersprache Slowakisch für „Milch“ hielt. Und genau in diesem Moment wurde mir bewusst, wie schlecht ich auf meine erste deutsche Einkaufstour vorbereitet war.
Etiketten lesen und die Produktvielfalt meistern
Ich lernte schnell: Die Deutschen machen vieles ein bisschen anders – auch das Einkaufen. Glücklicherweise heißt „Mehl“ im Deutschen tatsächlich „Mehl“ und nicht „Milch“. Peinlich berührt, aber um eine wertvolle Lektion reicher, setzte ich meine Einkaufstour fort.
Während ich mich weiter durch die Gänge kämpfte, fiel mir auf, dass es von jedem Produkt gefühlt hundert verschiedene Varianten gab – jede mit einer anderen Verpackung, Marke und Aufschrift. Anfangs überforderte mich das, doch dann fing ich an, mir gezielt einzelne Produkte zu merken. Außerdem lernte ich, die Verpackungen genauer zu lesen: Verfallsdatum, Zutatenliste, Nährwerte – all das half mir, mich besser zurechtzufinden.
Neue Chancen ergreifen – und über sich selbst lachen
So peinlich meine erste Einkaufserfahrung auch war – sie war vor allem eines: eine Chance, zu wachsen. Ich musste lernen, mich an eine völlig neue Art des Einkaufens anzupassen, und bekam gleichzeitig einen Einblick in die beeindruckende Vielfalt und Qualität der deutschen Produkte.
Heute schreibe ich auf meine Einkaufsliste ganz bewusst „Milch“ anstelle von „Mehl“, und ich nehme mir extra Zeit, um Etiketten und Verpackungen genau zu checken. Am Ende dieses ersten Einkaufsabenteuers hatte ich zwar ein paar Fehler gemacht, aber auch jede Menge dazugelernt – und immerhin alles bekommen, was ich brauchte.
Falls du also jemals in ein fremdes Land ziehst oder dort Urlaub machst: Sieh jede ungewohnte Situation als Gelegenheit, zu wachsen. Auch wenn es manchmal peinlich ist – am besten nimmt man’s mit Humor und lernt aus seinen kleinen Missgeschicken.