Die große „Fahrt“-Verwirrung: Warum mich der Schaffner eiskalt erwischte
Warst du schon einmal in einer Situation, in der du dachtest, du verstehst ein Wort – nur um dann festzustellen, dass du es völlig falsch einordnest? Genau das passierte mir auf meiner Reise nach Deutschland, als der Schaffner mich nach meinem „Fahrschein“ fragte. Ich wusste, dass „fahren“ mit Autofahren zu tun hat – aber was hatte das mit meinem Zug zu tun?
Einsteigen, bitte!
Nach meiner Ankunft in Deutschland wollte ich das Land erkunden. Die Bahn schien mir die beste Option zu sein, also buchte ich eine Zugfahrt von Frankfurt nach Berlin. Ich fühlte mich bestens vorbereitet, setzte mich entspannt auf meinen Platz und genoss die Vorfreude auf meine Reise.
Dann kam der Schaffner.
Er musterte mich kurz, streckte die Hand aus und sagte: „Ihren Fahrschein, bitte.“
„Fahren? Aber ich fahre doch gar nicht selbst!“
Sein Satz ließ mich stutzen. Ich kannte das Wort „fahren“ – klar, das hatte mit Autofahren zu tun. Aber warum wollte er einen „Fahrschein“ von mir? Ich fuhr doch gar nicht selbst! War das ein Führerschein-Ding? Oder wollte er wissen, ob ich überhaupt Auto fahren durfte?
Ich sah ihn verwirrt an. „Ähm … ich fahre nicht. Der Zug fährt.“
Der Schaffner blinzelte. „Ja, und wo ist Ihr Fahrschein?“
Jetzt war ich endgültig verwirrt. Ich hatte ein Ticket! Aber was hatte das mit „fahren“ zu tun? Ein Fahrschein klang für mich nach einer Erlaubnis, Auto zu fahren – nicht nach einem Zugticket!
Zögernd zog ich mein Ticket hervor und hielt es ihm hin.
Der Schaffner nahm es entgegen, warf einen Blick darauf – und runzelte die Stirn. „Das ist kein Fahrschein.“
Panik stieg in mir auf. Hatte ich etwas Illegales getan? Brauchte man in Deutschland etwa eine spezielle Erlaubnis, um mit dem Zug zu fahren?
Die Erkenntnis trifft mich wie ein Zug
Ich versuchte, mich zu erklären. „Aber … das ist mein Ticket! Ich habe es gekauft! Ich darf mitfahren!“
Der Schaffner hob eine Augenbraue. „Ja, aber das hier ist keine Fahrkarte. Das ist eine Reservierung.“
Jetzt ergab alles Sinn. Mein Fehler war, dass ich „Fahren“ und „Fahrt“ nur mit Autos verbunden hatte. Dabei bedeutete „Fahrschein“ einfach „Ticket“ für den öffentlichen Verkehr!
Ich seufzte. „Also … ich brauche einen Fahrschein, um mitzufahren?“
Der Schaffner nickte und schmunzelte. „Genau.“
Ende gut, alles gut
Dank seiner Hilfe konnte ich mir am nächsten Bahnhof schnell einen richtigen Fahrschein besorgen und meine Reise fortsetzen. Während der Zug weiter durch die Landschaft fuhr, schmunzelte ich über meinen Fehler.
Die Moral der Geschichte? Nur weil ein Wort vertraut klingt, heißt das nicht, dass man es wirklich verstanden hat!
Und wer weiß – vielleicht sitzt gerade irgendwo ein Deutscher in einem englischsprachigen Land und wundert sich, warum ihn alle so schräg anschauen, wenn er stolz verkündet: „I have a ride!“