In Deutschland klingt das Wort „Gift“ vielleicht wie ein perfektes Mitbringsel aus dem Urlaub – aber weit gefehlt! Tatsächlich bedeutet „Gift“ auf Deutsch alles andere als eine nette Überraschung für Freunde oder Familie. Es heißt nämlich… Gift! Also genau das, womit man definitiv niemanden beschenken sollte.
Das sorgt regelmäßig für Verwirrung, vor allem bei Leuten, die gerade erst anfangen, Deutsch zu lernen. Um solche peinlichen Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden, schauen wir uns an, woher das Wort „Gift“ kommt und warum es im Deutschen eine ganz andere Bedeutung hat als im Englischen.
Warum „Gift“ im Deutschen nichts mit Schenken zu tun hat
Wenn du im Englischen an das Wort „gift“ denkst, kommen dir wahrscheinlich festliche Anlässe, große Schleifen und freudiges Auspacken in den Sinn. Deshalb ist die Überraschung umso größer, wenn du feststellst, dass das gleiche Wort in Deutschland nichts mit Geschenken, sondern mit tödlichen Substanzen zu tun hat.
Woher kommt diese merkwürdige Bedeutungsverschiebung? Tatsächlich stammt das deutsche Wort „Gift“ vom althochdeutschen „gift“ – und ja, das bedeutete damals schon genau das, was es heute bedeutet: eine giftige Substanz. Es hat seine ursprüngliche Bedeutung bis heute beibehalten.
Woher kommt die Verwirrung?
Sowohl das deutsche „Gift“ als auch das englische „gift“ haben einen gemeinsamen sprachlichen Ursprung, nämlich die indogermanische Wortwurzel für „geben“. Das klingt erstmal logisch – schließlich wird Gift im klassischen Sinne „verabreicht“. Das englische „gift“ hat sich allerdings in eine ganz andere Richtung entwickelt: Während das deutsche Wort bei „dunklen“ Assoziationen blieb, wurde das englische „gift“ immer mehr mit positiven Bedeutungen verknüpft – also mit Schenken und Großzügigkeit.
Kurz gesagt: Während man im Deutschen lieber nichts von „Gift“ bekommen möchte, freut man sich im Englischen darüber.
Wie man peinliche Missverständnisse vermeidet
Deutschlernende sollten sich diese Bedeutungsfalle unbedingt merken. Denn die falsche Verwendung von „Gift“ kann für ziemlich verwirrte Blicke sorgen – oder im schlimmsten Fall für einen panischen Anruf beim Giftnotruf.
In Deutschland ist „Gift“ ein ganz normales Wort, das oft in medizinischen oder kriminalistischen Kontexten auftaucht („Vergiftung“, „Giftmischer“ oder „Rattengift“). Aber auch in Redewendungen wird es verwendet:
- „Jemandem Gift und Galle spucken“ – sich sehr über jemanden ärgern
- „Gift drauf nehmen“ – sich einer Sache sicher sein
- „Ein Schluck aus der Giftflasche“ – ein starker Alkohol (im übertragenen Sinn)
Falls du also in Deutschland mal in einem Geschäft stehst und nach einem „schönen Gift für einen Freund“ fragst, wundere dich nicht, wenn du schockierte oder verunsicherte Blicke erntest!
Fazit: Gift ist kein Geschenk
Das Wort „Gift“ hat im Deutschen nichts mit dem Schenken zu tun, sondern steht für genau das Gegenteil – nämlich etwas, das besser unter Verschluss bleibt. Seine Ursprünge reichen bis ins Althochdeutsche zurück, während sich das englische „gift“ in eine völlig andere, freundlichere Richtung entwickelt hat.
Wer Deutsch lernt, sollte sich diesen Unterschied gut merken – sonst endet die nette Geste vielleicht mit einem Missverständnis der besonders heiklen Sorte. Also: Bevor du jemandem in Deutschland ein „Gift“ anbietest, überprüfe lieber noch einmal die Bedeutung. 😉